Unerbittlich kündigt die innere Uhr den Tag an. Sie bringt Bewusstsein zurück in den Geist und schärft die Wahrnehmung des eigenen Körpers, der, schwer wie Fels, gegen Müdigkeit, Schwerkraft und den widerstrebenden Geist ankämpft. Zwischen Traum und Wirklichkeit gefangen, ringt das Selbst um Klarheit. Der Gedanke an duftenden Kaffee durchbricht die Benommenheit. Er weckt Körper und Geist gleichermaßen, ein alltägliches Ritual, das die Brücke zwischen Nacht und Tag schlägt und die tägliche Routine einläutet. Nichts ist anders als gestern, nur der Geistes- und Gefühlszustand tanzt seinen eigenen Rhythmus. Draußen herrscht die gleiche Dunkelheit, das gleiche hektische Treiben der Eiligen, Schatten, die durch die Dämmerung huschen. Das gleiche Wetter im Zwischenzustand von Regen und Schnee, unentschlossen wie Gedanken und Gefühle beim Erwachen. Innen toben Aufgewühltheit und Unruhe. Sie warten ungeduldig darauf, von der täglichen Monotonie besänftigt zu werden, während tief im Inneren die Sehnsucht nach etwas Neuem, Unbekanntem flüstert. Jeder Morgen: eine Wiedergeburt, eine Chance, ein Kampf. Das Rad des Lebens dreht sich weiter, unaufhaltsam, Balanceakt zwischen Gewohnheit und Veränderung, gefangen im ewigen Tanz von Licht und Schatten.