Ein Tag, ein Wirrwarr aus Gedanken und Ablenkungen, emotionaler Unruhe und Verwirrung. Der Geist springt von einer Sache zur nächsten, gefangen in unzähligen Strängen von Aufgaben und Pflichten, die sich verknoten, statt Klarheit zu schaffen. Verspannungen ziehen sich durch Körper, feste Knoten, mit jeder Stunde straffer werdender Schmerz. Ein wachsendes Bedürfnis nach Erleichterung - Körper und Geist nach Befreiung rufend. Irgendwann der Entschluss, aus dem Strudel auszubrechen - Körper, Geist und Zeit wieder in Einklang bringen. Auf dem Weg dorthin eine Tanne, das einzige Grün im Grau der Stadt. Sie steht still und leise da, ein Anker im Chaos, wie ein Versprechen nach Besinnlichkeit. Kopfhörer auf, den Klang der Stadt ausgeblendet, menschliche Stimmen nur noch ein gedämpftes Murmeln. Die eigenen Schritte stumm. Nur sehen und fühlen, den Kopf leerer werden lassen, die Sinne zurück in den Körper ziehen. Dann eine stille Einkehr, eine Reflexion vor einem zerstörten Altar der an Vergänglichkeit erinnern lässt. Und hier schließt sich der Kreis: ein Moment der Klarheit, in dem die Last des Tages sich auflöst und die Tiefe des eigenen Seins für einen Augenblick spürbar wird.